Da sein
Oft kommt der Tod überraschend, selbst nach einer längeren Krankheits- oder Pflegezeit. Sie müssen nichts auf die Schnelle tun, Sie dürfen sich erstmal Zeit lassen, ein wenig von diesem Ereignis zu begreifen. Wenn ein Mensch gestorben ist, dann ist das ein ganz besonderer Moment. Dieser Übergang vom Leben in den Tod ist und bleibt letztendlich ein Geheimnis, ist etwas Großes.
Vielleicht mögen Sie eine Kerze anzünden und in Stille dasitzen. Vielleicht holen Sie andere Angehörige oder Freunde dazu. Vielleicht mögen Sie das Fenster öffnen, damit die Seele ihren Weg findet. Tun Sie das, was sich für Sie in diesem Moment am stimmigsten anfühlt und nehmen Sie sich die Zeit, die Sie dafür brauchen.
Arzt anrufen
Die erste Aktivität nach draußen ist der Anruf bei einem Arzt, der eine Todesbescheinigung ausstellen wird. Der Arzt muss nicht sofort kommen. Gerade in der Nacht, wenn der Notarzt kommt, kann es einige Stunden dauern, bis er Zeit hat. Auch tagsüber kommt der Hausarzt häufig erst, wenn seine Sprechstunde vorüber ist.
Erst wenn die Todesbescheinigung ausgestellt ist, darf ein Bestatter tätig werden. Sie können uns aber auch schon vorher anrufen und um Rat fragen, wenn Sie etwas beunruhigt.
Überführung
Wir sprechen mit Ihnen den Zeitpunkt der Überführung des gestorbenen Menschen zu Horizonte am Moosweiher ab. Wenn ein Mensch zu Hause gestorben ist, dann darf er 36 Stunden zu Hause bleiben, wenn das gewünscht wird.
Ist er in einem Pflegeheim oder Krankenhaus gestorben, wird die Abholung mit den Angehörigen und der Einrichtung abgestimmt.
Versorgung des Verstorbenen
Das Waschen und Ankleiden des Verstorbenen kann sowohl zu Hause als auch in Horizonte am Moosweiher stattfinden – wer von den Angehörigen möchte, darf gerne dabei sein. Sein Körper darf auch mit dem Lieblingsduft oder Lieblingslotion nochmals „verwöhnt“ werden.
Dieses Ritual ist eine Würdigung des Köpers, der diesen Menschen sichtbar und berührbar gemacht hat. Und es kann ein „handgreifliches“ Abschied nehmen bedeuten, ein letzter Liebesdienst sein.
Gast im Abschiedsraum
Der nächste Schritt ist das Einbetten in sein „letztes Bett“ – in einen Sarg. Am offenen Sarg darf er nochmals besucht und berührt werden, und es dürfen ihm Gaben mitgegeben werden auf seine letzte Reise: Fotos, Blumen, religiöse Symbole, oder andere „Reisebegleiter“. Der Abschiedsraum darf für ihn geschmückt werden und – wenn es passt – darf auch der Sarg selbst bemalt werden. So können Sie Schritt für Schritt in diesen Abschied hineinwachsen und die Schritte gehen, die für Sie angemessen sind. Der verstorbene Mensch ist in dieser Übergangszeit zwischen Eintritt des Todes und der Beerdigung oder Kremation noch einmal ein Gast in unseren Räumen und darf, wann immer Sie möchten, besucht werden. Sie erhalten auch einen Schlüssel für diese Räumlichkeiten in Horizonte am Moosweiher.
Gespräche und Begegnungen
In Gesprächen mit uns – entweder in Ihrer vertrauten Umgebung zu Hause oder in den Räumen von Horizonte am Moosweiher – ist Zeit für das Erlebte und das Erzählen vom Verstorbenen.
Sie dürfen sich immer wieder Raum zum Atem holen, zum Innehalten, zum Fragen, zum Tun nehmen – Sie werden spüren, welche Geste, welcher nächster Schritt für Sie dran ist. Und: wir sind auf diesem Weg für Sie da – mit unserem Mitgefühl und unserer Fachkompetenz.
Wir sprechen Sie auf alle Möglichkeiten des Weges an. Wir gehen gemeinsam mit Ihnen auf die Suche, welche Gesten und welche Handlungen sowohl für den Verstorbenen, als auch für Sie, sinnvoll, hilfreich und unterstützend bei diesem Abschied sein können.
Entscheidungen
Es gibt viele Entscheidungen zu treffen – Sie dürfen dabei immer wieder nachspüren, ob sich der eingeschlagene Weg für den Verstorbenen und für Sie stimmig anfühlt. Es gibt kein Richtig und kein Falsch. Es gibt nur den Abschiedsweg, mit dem Sie möglichst gut ihren weiteren Lebensweg leben können – es gibt nur den Weg, der dem Verstorbenen am meisten entspricht und von dem Sie möglichst hilfreiche innere Bilder mitnehmen können.
Formalitäten
Wir laden Sie dazu ein, jede Station dieses Weges mitzuerleben und mitzugestalten. Sie dürfen sich gerne das abnehmen lassen, was Ihnen zu viel und was für Sie hilfreich ist.
So erledigen wir auch die notwendigen Formalitäten (Beantragung der Sterbekurkunden, Koordination mit dem jeweiligen Friedhof und Pfarramt/Trauerredner, Abmeldungen von den wichtigsten Versicherungen…)
Letzte Ruhestätte
Je nach Wunsch des Verstorbenen findet sein Körper oder die Asche seines Körpers eine letzte Ruhestätte und einen Erinnerungsplatz auf einem Friedhof, in einem Bestattungswald oder im Meer. Gibt es keine klar ausgesprochenen Wünsche, überlegen wir gemeinsam, welche Art der Beisetzung und welcher Ort für Ihren Abschieds- und Trauerweg am hilfreichsten sind.
Mitteilungen über den Tod
Für die Mitteilung des Todes an alle Mitmenschen kann eine Todesanzeige in die Zeitung oder ins Gemeindeblatt gesetzt oder/und Trauerkarten verschickt werden.
Wir beraten Sie bei den Formulierungen und zeigen kreative gestalterische Möglichkeiten auf. Sie erhalten verschiedene Entwürfe und wenn die Entscheidung gefallen ist, sorgen wir für den Druck der Karten.
Trauerfeiern – die Würdigung der/des Verstorbenen durch die Gemeinschaft
In einer Trauerfeier – mit dem geschlossenen Sarg oder mit der Urne – bekommen das Leben und Wirken des Verstorbenen in der Gemeinschaft seiner Familie und Freunden noch einmal Raum und Zeit. Die Spuren, die er hinterlässt, werden spürbar, sein Leben darf noch einmal gefeiert werden. Zugleich darf der Schmerz über den Verlust sichtbar, spürbar, erlebbar und in der Gemeinschaft eingebunden werden. Wir gestalten persönliche und individuelle Trauerfeiern – unabhängig davon, welcher religiöse oder nichtreligiöse Hintergrund vorhanden ist.
Elemente einer Feier können sein:
Worte, Blumen, Kerzen, persönliche Gegenstände, Musik, Stille und Abschiedsgesten können bei einer Feier dem Auge, dem Ohr und der Seele guttun. Wir beraten Sie, auf welche Weise es dem Verstorbenen und Ihnen am Bestens entspricht, einen tragenden, berührenden und schönen Rahmen zu gestalten.
Transparenz und Kosten
Es soll keine dunklen Stellen auf diesem Weg für Sie geben. Sie können immer wissen, wo der Verstorbene sich gerade aufhält, Sie dürfen alles bei uns sehen und Sie dürfen überall dabei sein, wenn Sie möchten.
Natürlich informieren wir Sie auch über die voraussichtlichen Kosten, die entstehen. Wenn Sie dabei die Unterstützung des Sozialamtes brauchen, sagen wir Ihnen, was vom Sozialamt übernommen wird und was nicht.